Elbtalschule / Elbtal

Vorschau auf das Spiel Wetzlar gegen Essen

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 16. Mai 2009 00:00

Insolvente Gäste aus Essen kommen mit halber englischer Nationalmannschaft an die Lahn - Wetzlarer wollen mit Sieg gegen TUSEM kleine „Mini-Serie“ starten!

Nach zwei vermeintlich voraussehbaren Niederlagen in der Fremde (bei den Topklubs in Kiel und Kronau) wollen die Bundesliga-Handballer der HSG Wetzlar am kommenden Samstag mit einem Heimsieg über den Tabellenletzten TUSEM Essen (Anwurf: 19 Uhr, RITTAL Arena) wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Dabei haben sich die Christophersen & Co. vorgenommen, bis zum Saisonende möglichst eine kleine „Mini-Serie“ zu starten. „Wir spielen noch gegen Essen, Dormagen, Magdeburg und Großwallstadt. Nach dem aktuellen Stand sind das alles Mannschaften gegen die man durchaus gewinnen kann und genau das ist unser Ziel“, so Torhüter Nikolai Weber, der mit seinen Mitspielern gegen den TUSEM den Anfang machen will.

Zumal das aktuelle Gästeteam kaum noch etwas gemein hat mit der Mannschaft, die der ehemalige Renommierverein zu Beginn der Saison ins Rennen geschickt hatte. Nach Bekanntgabe der Insolvenz waren den Rot-Weißen die Spieler in Scharen weggelaufen, so dass der TUSEM kurzfristigen und vor allem kostengünstigen Ersatz brauchte. Den fand man auf der Insel - in England. Craig Smith, ein ehemaliger Essener A-Jugendspieler mit englischen Wurzeln, stellte den Kontakt ins Königreich her, wo die Verantwortlichen derzeit eine Nationalmannschaft für die Olympischen Spielen 2012 in London aufbauen. So konnte Essen gleich sechs englische Auswahlcracks auf einen Schlag unter Vertrag nehmen - ein Kuriosum in der Handballwelt, über das sogar die BBC aus der Sporthalle „Am Hallo“ berichtete.

„Es gilt gegen Essen von Beginn an zu zeigen, wer der Herr im Haus ist“, verrät HSG-Abwehrchef Giorgos Chalkidis den „Game-Plan“, wohl wissend, dass die Gäste ihren Gegnern in den vergangenen Spielen vor allem in der Anfangsphase ordentlich Paroli geboten haben - ausgenommen die Heimpartie gegen Stralsund, als dem TUSEM in der 1. Halbzeit gerade einmal drei Tore gelangen. „Wir wollen zum Ende der Saison noch zwei bis drei Tabellenplätze nach vorne rutschen. Deshalb ist ein Sieg gegen Essen Pflicht“, so der Grieche, der unter Interimscoach Zoran Djordjic auch mehr Spielzeit im Angriff erhält.

Der neue HSG-Trainer warnt jedoch wie schon gegen Stralsund davor, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Wir haben das Hinspiel zwar deutlich, mit zehn Toren Differenz gewonnen. Trotzdem wird das Spiel kein Selbstläufer. Den Grundstein für den Erfolg müssen wir auch gegen Essen in der Deckung legen, denn mit 30 Toren gegen Gummersbach hat die Mannschaft des TUSEM zuletzt gezeigt, dass sie gefährlich sein kann“, so Djordjic, der am Samstag mit Aleksandar Stanojevic, Timm Schneider und Sebastian Weber gleich drei Langzeitverletzte ersetzen muss.

Dafür sollen unter anderem Petar Djordjic und Timo Salzer noch mehr Verantwortung in der Offensive übernehmen, fordert der Übergangscoach. „Allerdings will ich kein Wild-West-Schießen mehr sehen, so wie es zum Teil am Ende der Partie in Mannheim der Fall war. Wir müssen unsere Angriffe ruhig und konzentriert zu Ende spielen, das heißt auf unsere Chance warten und sie dann von welcher Position auch immer eiskalt ausnutzen. Wenn uns das gelingt und wir hinten gut stehen, dann sehe ich für uns gute Chancen, dass wir am Samstag als Sieger vom Feld gehen“, so „Pascha“ Djordjic, der seine Mannschaft am Freitag vergangener Woche einen Laktat-Test absolvieren ließ.

„Dieser wurde auf Wunsch unseres neuen Trainers Michael Roth durchgeführt“, verrät der Sportliche Leiter Rainer Dotzauer und stellt somit unter Beweis, dass man in der Lahnstadt bereist an der neuen, zwölften Erstliga-Saison in Folge plant. „Wir wollen gut gerüstet in die neue Spielzeit gehen. Deshalb stehen die beiden Interimstrainer in regelmäßigem Kontakt mit Michael Roth, ohne dabei unser aktuelles Saisonziel aus den Augen zu verlieren. Wir wollen unseren treuen Fans noch zwei Heimsiege schenken und auch auswärts noch etwas holen, so dass wir am Ende möglichst auf dem zwölften oder 13. Tabellenplatz stehen.“

| 13.5.2009