Elbtalschule / Elbtal

Dem Basalt auf der Spur

Dieser Beitrag ist abgelaufen: 30. Dezember 2010 00:00

Die Klassen 4a und 4b der Elbtalschule berichten über den Steinbruch bei Elbgrund.

 

Elbtal. Wenn der Wind gut steht, hört man morgens auf dem Schulhof der Elbtalschule ein seltsames dumpfes Knacken und Rumpeln. Es kommt von einem Gelände in der Nähe von Elbgrund. Dort erkaltete vor langer Zeit glühende Lava zu Basalt. Natürlich ist hier kein Vulkan aktiv, sondern die Mitarbeiter und Maschinen der Basaltwerke Schmidt sind bei der Arbeit.

Seit dem Ausflug in den Steinbruch wissen die Elbtalschüler der 4. Klasse genau, woher dieses Geräusch kommt. Klaus Horneck, der Chef des Steinbruchs, hat dies ganz besonders gut erklärt. Er ist nämlich vom Fach und kennt sich mit Steinen sehr gut aus. Er hat extra einen Nussknacker mitgebracht, um zu zeigen, wie eine der Maschinen arbeitet. Ähnlich wie der Nussknacker die Nüsse knackt, funktioniert auch der Brecher, der die großen Basaltsteine mit seinen Backen in grobe Stücke bricht. Genau dieses Geräusch trägt der Wind manchmal bis zum Schulhof. Weil es im Steinbruch oft sehr laut ist, schützen sich die Arbeiter mit einem Gehörschutz.

Steine auf dem Sieb



Nach dem Brechen werden die Steine zur nächsten Verarbeitungsstation befördert, die ähnlich wie eine Kaffeemühle funktioniert. Die Steine werden wie Kaffeebohnen gemahlen und so zerkleinert. Zum Schluss durchlaufen sie verschiedene Siebe und werden der Größe nach geordnet. Dann landen sie auf großen Steinhaufen. Später werden sie mit einem Lkw abtransportiert und zu Beton, Asphalt oder Pflastersteinen verarbeitet. Die Basaltsteine eignen sich besonders gut, denn sie sind fest, hitzebeständig und frostsicher, ähnlich wie ein Berg. Basalt ist erloschene Lava. Klaus Horneck stellt sich das so vor: Die Erde ist gefüllt wie ein Kaugummi und innen flüssig. In der Erde ist diese Flüssigkeit, die Magma genannt wird, sehr heiß.

Die Elbtalschüler verfügten über einen Presseausweis und waren zu einem Pressetermin auf das Gelände des Steinbruchs geladen. Nicht jeder darf dorthin, denn das Betreten des Steinbruchs ist für Unbefugte verboten. Auf die Fragen der Reporter hatte Klaus Horneck sehr interessante Antworten.

2000 Tonnen am Tag



So erfuhren die Schüler, dass im Steinbruch schon seit zirka 60 Jahren Basalt abgebaut wird. Dieser entstand durch einen Vulkanausbruch. Das Magma aus der Erde erkaltete und wurde hart. Dabei versteinerten sogar Insekten und Blätter in der Originalfarbe. Der Steinbruch hat aus der Vogelperspektive eine Größe von 17 Hektar. Das sind ungefähr 30 Fußballfelder. Er ist zirka 60 Meter tief. Ganz unten auf dem Boden kann man das Grundwasser sehen. In früherer Zeit war an der Stelle des heutigen Steinbruchs ein großer See, der bis nach Limburg reichte.

An einer steilen Wand entdecken die Schüler zwei Brutkästen, die extra für den Uhu aufgehängt wurden. In den Steinspalten leben auch Fledermäuse. Beiden Tierarten macht die Lautstärke nicht viel aus. Im Steinbruch gibt es noch rund sechs Millionen Tonnen Basaltsteine. Jeden Tag werden zirka 2000 Tonnen abgebaut. Dafür benötigt man viele Fachleute. Früher waren es die Steinhauer, die in Handarbeit die Steine brachen.

Heute sind es die Aufbereitungsmechaniker, die sich gut mit Maschinen auskennen. Diesen Beruf kann man neben dem Berufskraftfahrer, dem Kfz-Mechaniker, der Büro- und Industriekauffrau dort auch erlernen. Bei der Firma Schmidt sind acht Mitarbeiterinnen und 77 Mitarbeiter beschäftigt. Im Steinbruch ist alles gefährlich, weil es dort große Maschinen und schwere Steine gibt. Um im Steinbruch zu sprengen, müssen zehn Tage lang Vorbereitungen getroffen werden. Die eigentliche Sprengung dauert jedoch nur drei Sekunden. Die Basaltwand wird vermessen, und eine Maschine bohrt zirka 25 Löcher für den Sprengstoff. Während der Sprengung müssen alle in einen Deckungsraum. Erst wenn das Gas von der Sprengung verzogen ist, kann der Steinbruch wieder betreten werden.

Gute Sprengung ist leise



Zum Erstaunen der Kinder erklärte Klaus Horneck, dass eine gute Sprengung überhaupt nicht zu hören sei. Hierzu erinnerten sie sich an einen lauten Knall im September aus südlicher Richtung. Das muss wohl eine schlechte Sprengung gewesen sein, vermuteten sie. Nach der Sprengung werden die Steinabschläge auf einen Muldenkipper geladen und zur ersten Verarbeitungsstation, dem großen Brecher, transportiert und dort mit ohrenbetäubendem Rumpeln abgeladen. Die Qualität der Basaltsteine ist immer gleich gut. Das wird auch einmal im Jahr von einem Fremdüberwacher bestätigt. Die Steine werden in einem Umkreis von 70 Kilometern verkauft. Je kleiner die Steine sind, desto teurer sind sie. Eine Tonne kostet zirka acht Euro.

Klaus Horneck hat sogar selbst eine schöne Mauer aus Basaltsteinen in seinem Garten. Er ist beruflich sehr vielseitig und unter anderem sogar ausgebildeter Sprengmeister. Er findet seinen Beruf sehr abwechslungsreich und spannend, denn kein Tag ist wie der andere.

Autoren: Klasse 4a: Nico Bäst, Taha Cankardesler, Victoria Cherstnev, Andreas Diercks, Marcel Hess, Noah Jeuck, Gina Kalowsky, Lara Noll, Paul Orth, Milena Preuße, Max Rösner, Vivien Stellmacher, Rebekka Watzke, Jan Weimar. Klasse 4b: Christina Aleskov, Tom Aschenbrenner, Julia Eid, Christian Garthoff, Fabian Gjini, Marco Romero-Gonzalez, Steffen Ikkes, Akif Issenin, Anna-Lena Keul, Leonhard Melbaum, Jessica Meuser, Samira Schiebelsberger, Nino Schouler, Nils Wanner. Lehrerin: Helen Dreiser


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| 30.11.2010