726 Grundschüler werden im Herbst als Nachwuchsreporter im Projekt «Zeitung in der Grundschule» für die NNP berichten. Die Lehrerinnen der teilnehmenden Klassen trafen sich zum Vorbereitungs-Seminar in den Räumen der Kreissparkasse Limburg.

Limburg-Weilburg. Im Herbst werden wieder Grundschüler zu Kinderreportern. Für das Projekt «Zeitung in der Grundschule» (ZING) werden 726 Dritt- und Viertklässler aus Schulen im Einzugsgebiet der NNP recherchieren wie die echten Reporter und aus Kindersicht über interessante Themen berichten. Den 35 teilnehmenden Klassen wird drei Monate lang die NNP kostenfrei in die Schule geliefert. Damit holen sich die Grundschüler sozusagen die ganze Welt ins Klassenzimmer.

Lesekompetenz stärken

Die Lehrerinnen der am ZING-Projekt teilnehmenden Klassen trafen sich jetzt in der Hauptfiliale der Limburger Kreissparkasse (KSK) zu einem vorbereitenden Seminar. Die KSK ist wie im vergangenen Jahr Sponsor des ZING-Projekts und wird auch selbst Kinderreportern ihre Türen öffnen. Pädagogisch begleitet wird ZING vom Aachener IZOP-Institut, das den Lehrerinnen Anregungen gibt, wie die Zeitung in den Unterricht einbezogen werden kann.

«Das ist ein ganz tolles Projekt», sagte KSK-Vorstandsvorsitzender Norbert Kleinle. Rund 140 000 Euro gibt die KSK jedes Jahr für soziale und kulturelle Zwecke im Kreis aus. Im ZING-Projekt, sagte Kleinle, sei das Geld gut investiert. Es fördere die Lesekompetenz der Kinder, wodurch sie sich Wissen erarbeiten könnten. Dies sei eine der Grundkompetenzen des Menschen. Die Zeitung vermittele den Kinder neue Themen und wecke in ihnen neue Interessen. Kleinle dankte auch den Lehrerinnen, die wichtige Basisarbeit leisteten.

Sabine Gärtner, Marketing-Leiterin der Limburger KSK und zuständig für das Projekt, berichtete über ihre Erfahrungen mit ZING im vergangenen Jahr. «Es war ein tolles Erlebnis zu sehen, wie die Kinder an das Projekt herangehen.»

«Wir sind sehr begeistert von ZING. Auch unsere Leser finden die Berichte aus Kinderaugen spannend», sagte Susan Weiler von der Frankfurter Societätsdruckerei, zu der die NNP gehört. Weiler dankte dem IZOP-Institut für die gute Zusammenarbeit und der KSK Limburg, die ein starker Partner sei.

Insgesamt hätten in den vergangenen Jahren inzwischen rund 10 000 Schüler aus dem Einzugsgebiet der Frankfurter Neuen Presse und ihrer Schwesterzeitungen an dem Zeitungsprojekt teilgenommen, sagte Weiler.

Umgang mit Medien

«Die Begeisterung der Schüler ist sehr groß. Die Lesekompetenz wird durch gestärkt, das könnten wir nicht leisten», lobte auch Kurt Meteling vom Staatlichen Schulamt.

Dr. Markus Moog vom IZOP-Institut in Aachen stellte das Projekt vor. Weil in vielen Familien heute keine Tageszeitung mehr gelesen werde, übernehme nun die Schule mit dem ZING-Projekt Aufgaben, die zuvor im Elternhaus erlernt worden seien: Die Vermittlung von Lesekompetenz, der kritische Umgang mit Medien, das selektive Lesen, das Finden eigener Themen in der Zeitung.

Für die Grundschüler sei es auch wichtig, dass ihnen zugetraut werde, sich mit dem «Erwachsenen-Medium» Zeitung zu beschäftigen. «Es ist unwahrscheinlich, dass ein Kind nichts in der Zeitung findet, was sein Interesse wecken könnte», sagte Moog.

Die NNP freut sich schon auf die Berichte der Grundschüler, die im Herbst regelmäßig im Lokalteil erscheinen werden. nnp